Der Erfolg einer Crowdfunding-Kampagne hängt im Wesentlichen von vier Faktoren ab:
• Wie gut wird die Idee präsentiert? Kann man damit Leute begeistern?
• Bemühen sich die Kapitalnehmer um die Crowd?
• Ist das Produkt leicht verständlich?
• Ist das Geschäftsmodell rentabel?
Diese Erfolgsfaktoren treffen auch auf CrowdCoopFunding zu. Unterschiede gibt es bei der formalen Ausgestaltung: Im Gegensatz zum in Österreich üblicherweise über Crowdfunding-Plattformen vertriebenen stimmrechtslosen Hybridkapital wird beim CrowdCoopFunding echtes Eigenkapital vermittelt – nämlich der genossenschaftliche Geschäftsanteil. Man kauft einen oder mehrere Anteile und erhält dafür mindestens eine Stimme in der Generalversammlung (oberstes Willensbildungsorgan). Jede Stimme hat gleich viel Gewicht! Es zählen also gute Argumente, nicht die wirtschaftliche Macht Einzelner. Aus den Mitgliederreihen heraus werden Vorstände gewählt. Kontrolliert werden diese von den Mitgliedern selbst und vom Revisionsverband, der der Genossenschaft mit Rat und Tat zur Seite steht und die Interessen der Mitglieder wahrt.
CrowdCoopFunding eignet sich meines Erachtens besonders gut für Infrastrukturprojekte. Die prekäre Finanzlage von der einen oder anderen Gemeinde oder Stadt zwingt diese zur Sparsamkeit. Zur Gewohnheit gewordene Leistungen werden mittelfristig überdacht werden müssen. Von Neuen ganz zu schweigen. Um die Lücken zu füllen, ist CrowdCoopFunding ein ausgezeichnetes Mittel. Einerseits können die Leistungen fortgeführt und auf die Bedürfnisse der Mitglieder zugeschnitten werden, und andererseits haben alle Mitglieder, wie bei der Wahl des Bürgermeisters, eine Stimme pro Kopf, um Entscheidungen basisdemokratisch mitzugestalten.
Es braucht aber nicht leere Kassen, um zu erkennen, dass die organisierte Selbsthilfe Früchte trägt: Sie wollen Solaranlagen im großen Stil in Ihrer Region errichten, von den Energieriesen und den Turbulenzen der Märkte unabhängiger werden? Wohnungen instand setzen oder sogar neu bauen? Ein Heizkraftwerk errichten, dass Sie mit grüner und günstiger Energie versorgt und noch dazu bequem in der Handhabung ist?
Das alles sind Projekte, die eine aus der Region finanzierte Genossenschaft realisieren kann. Davon profitieren die Region im Allgemeinen und die Genossenschafter – durch vergleichsweise günstige Angebote – im Besonderen.